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… Fortsetzung


Der Bräu gibt auf

Auf Drängen der vor Angst schlotternden Tochter wagt sich schließlich der alte Ökonomierat Josef Bachmayer aus der sicheren Wohnung und geht in die Wirtsstube hinab. Dort steigt er, wohl um sich besser Gehör zu verschaffen, auf einen Stuhl, und verkündet die Rücknahme des Bierpreises. Auf diese erfreuliche Nachricht hin lassen die erbosten "Krieger" den eben noch heftig geschmähten Bräu hochleben. 

Draußen vor den Fenstern umherstehende Randalierer und Zuschauer werden von der "Siegern" aufgefordert: "Jetzt geht's rein, jetzt kost's Bier grad mehr 24 Pfennig."


Die Folgen

Die Geschehnisse in Dorfen haben ein Nachspiel vor dem Münchner Landgericht. 17 Hauptangeklagte müssen sich wegen Landfriedensbruch, Sachbeschädigung und Werfen mit Steinen und anderen Gegenständen verantworten. Geladen sind auch 150 weitere Angeklagte und Zeugen. Das Verfahren wird allerdings nicht gerade zu einem Ruhmesblatt für die bayerische Justiz.


Gedächtnisschwäche

Die meisten der Zeugen befällt beim Betreten des Gerichtssaales eine merkwürdige "Gedächtnisschwäche". Selbst die Brauereibesitzer können keinen der Betroffenen namhaft machen. 14 Angeklagte erhalten Haftstrafen zwischen 15 Monaten und einer Woche. In einem Nachzüglerprozeß werden 1911 in Dorfen weitere Radaubrüder wegen Ruhestörung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Beleidigung verurteilt.